First Responder - Helfer vor Ort

Begriffserklärung

Die „First-Responder“ sind ein Projekt des Weißen Kreuzes, das von den Freiwilligen Feuerwehren Südtirols und der Landesnotrufzentrale unterstützt wird.

First Responder, auch „Helfer vor Ort“ genannt sind eine Ergänzung der Rettungskette. Die „Helfer vor Ort“ sind in Erster Hilfe und in der Notfallhilfe ausgebildete Personen, die bei Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken sollen. Sie sollen also die Zeit zwischen Eintreten des Notfalls und der ersten medizinischen Versorgung verkürzen. Je schneller Erste Hilfe geleistet wird, umso günstiger ist der Heilungsverlauf bzw. die Überlebenschance eines Patienten.

Bis ein Rettungswagen von Brixen bis nach Lüsen gelangt, vergehen mindestens 20 Minuten. Daher ist es umso wichtiger, dass bei Notfällen sofort jemand Erste Hilfe leisten kann. Die Ersthelfer haben auch den Vorteil, dass sie sich bereits im Dorf befinden, sich dort auskennen und auch zum Teil die Patienten kennen.

Entstehung der First-Responder von Lüsen

Auf Initiative von Michael Grünfelder (der bis dato einziger Ersthelfer von Lüsen war) und der Freiwilligen Feuerwehr Lüsen haben sich im Herbst 2014 7 Frauen und 19 Männer entschlossen, diese Ausbildung zum „First Responder“ zu machen. In 32 Stunden lernten die Helfer vor Ort von Ausbildnern des Weißen Kreuzes alles, was wichtig ist, um bei einem Notfall das Richtige zu tun: Erkennen und Einschätzen der Situation, Überprüfung der Vitalfunktionen, Bodycheck, Durchführung von lebendsnotwendigen Maßnahmen, Wiederbelebung mittels AED (Wiederbelebungsgerät), Betreuung des Patienten und der Angehörigen, Kommunikation mit dem Rettungsdienst bzw. Landesnotrufzentrale, usw.

Die First Responder leisten also qualifizierte Erste Hilfe, geben Rückmeldungen an die Notrufzentrale und weisen die Rettungsmittel (Rettungswagen, Hubschrauber, usw.) ein. Sie unterstützen bei Bedarf den Rettungsdienst und betreuen die Angehörigen.

Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Lüsen und der Freiwilligen Feuerwehr Lüsen konnte gleich ein vollständig ausgestatteter Rettungsrucksack angeschafft werden. In der Feuerwehrhalle haben die Ersthelfer zudem einen Platz erhalten, wo dieser Rettungsrucksack, die Funker, die Rettungswesten und alles andere Nötige (zusätzliches Material für den Rettungsrucksack, Formulare, usw) untergebracht werden. Bei Alarmierung rücken die Helfer vor Ort mit einem Feuerwehrauto aus.

Die Alarmierung der Ersthelfer erfolgt über die Landesnotrufzentrale 118 mittels eines Piepsers. Sie werden zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert.

Anfang Februar 2015 war es dann soweit: die Helfer vor Ort von Lüsen wurden alle mit Pipsern ausgestattet und begannen so ihren Dienst. Sie rücken seitdem immer dann aus, wenn sie von der Notrufzentrale 118 angepiepst werden. Auch nachts sind sie bei Bedarf unterwegs.

Die Leitung der First-Respondergruppe Lüsen hat Michael Grünfelder übernommen. Alle sind Mitglieder des Weißen Kreuzes und der Freiwilligen Feuerwehr Lüsen.

Weiterbildung

Die Weiterbildung der First Responder ist sehr wichtig. Das Gelernte muss ständig wiederholt und an einer Puppe geübt werden. Im Laufe des Jahres haben sie deshalb immer wieder Übungen in Kleingruppen, die von Ersthelfern, die gleichzeitig freiwillige Mitarbeiter des Weißen Kreuzes waren, bzw. sind, geleitet werden. Auch gemeinsame Übungen mit der Feuerwehr stehen auf dem Programm.

Alljährlich muss auch die AED-Zertifizierung durch Ausbildner des Weißen Kreuzes, also die Wiederbelebung mit dem Wiederbelebungsgerät durchgeführt werden.